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MOV(I)E- Hauptschüler drehen Dokumentarfilme

Medienpädagogisches Filmprojekt an der Eichendorff-Schule, Stuttgart (2006)

MOV(I)E ist ein Dokumentarfilmprojekt für Schüler an einer Hauptschule in Stuttgart im Alter ab 14 Jahren. Im Schulhalbjahr 2006/2007 realisieren die Jugendliche eine Reihe von Kurzdokumentarfilmen. Als Regisseur bzw. Teammitglied erleben und erlernen die Jugendlichen ein hohes Maß an Eigenverantwortung, auch für den Gesamtverlauf des Projektes.

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Beschreibung:Medienpädagogisches Dokumentarfilmprojekt für Hauptschüler
Zeitraum:September 2006 bis April 2007
Projektort:Eichendorffschule Stuttgart, Bad Cannstatt
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Initiatoren:Marcel Wehn / Sabine Osterlow (Dipl. Kunsttherapeutin)
http://www.kunsttherapie-l…
Träger:Karl-Steinbuch-Stipendium der MFG Stiftung
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1. Projektbeschreibung MOV(I)E

Das Projekt "MOV(I)E" ist ein Dokumentarfilmprojekt für Jugendliche ab 14 Jahren aus sozial benachteiligten oder bildungsschwachen Verhältnissen.
Als Pionierprojekt wurde "MOV(I)E" das erste Mal innerhalb des Schulhalbjahres 2006/2007 mit Schülern der 9. Klassen einer Stuttgarter Hauptschule, der Eichendorff- Schule Bad Cannstatt im Zeitraum von Oktober 2006 bis April 2007 durchgeführt.
Ziel des Projektes war es, mit einer Gruppe von 4-6 Schülern gemeinsam eine Reihe von Kurzdokumentarfilmen zu drehen und ihnen somit eine Plattform zu geben, aus ihrem Leben bzw. ihrer Erlebniswelt zu berichten. Nach einer gemeinsamen Unterrichts- und Arbeitsphase von über 6 Monaten mit den Hauptlehrinhalten Foto- und Bildästhetik, Interviewführung, Kameraarbeit, Drehen und Kommunizieren im Team sowie Erzählen einer Geschichte in Bildern, drehte jeder der teilnehmenden Jugendlichen unter eigener Regie einen Dokumentarfilm, der eine selbst gestellte, inhaltliche Fragestellung verfolgt. Die anderen Teilnehmer der Gruppe bildeten dabei das Filmteam des jeweils drehenden Regisseurs.
Als Initiatoren und Betreuer des Projektes "MOV(I)E" haben hierbei erstmals eine Diplom-Kunsttherapeutin aus Stuttgart und ein Student der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg im Arbeitsbereich Dokumentarfilm zusammen gearbeitet, um die Symbiose dieser beiden Disziplinen bei der Durchführung des Filmprojektes auszuprobieren.
Diese erste Durchführung des Projektes "MOV(I)E" wurde zu hundert Prozent durch das Karl-Steinbuch-Stipendium der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg finanziert und ist als mediales Forschungsprojekt mit bestimmten Fragestellungen für seine Durchführung angelegt worden.


2. Die Fragestellungen an das Projekt

Besonders bei Jugendlichen aus sozial benachteiligten oder bildungsschwachen Familien können Perspektivlosigkeit, fehlende Ausbildungsplätze, ein niedriges Bildungsniveau und ein fehlender Rückhalt durch das eigene Elternhaus oft zu mangelndem Selbstbewusstsein, Zukunftsängsten und zu konsumorientiertem oder aggressivem Verhalten führen.
Ein speziell dokumentarisch arbeitendes Filmen fordert vom Filmemacher ein hohes Maß an Eigeninitiative, Disziplin und Durchhaltevermögen, die Konzentration auf ein bestimmtes Thema, die Entwicklung eines eigenen Standpunktes und einer eigenen Haltung zum Thema sowie die Fähigkeit der Kommunikation der eigenen Vorstellungen und Interessen nach Außen hin, Offenheit im Auftreten und die Übernahme von (Eigen)Verantwortung. Die genannten Punkte thematisieren sich unweigerlich auch in der kunsttherapeutischen Arbeit mit Jugendlichen, welche bisher vorwiegend auf dem künstlerischen Arbeiten mit haptischen Werkstoffen wie Ton, Papier, Holz oder Farben basiert.
Aus dieser Feststellung heraus entsteht die Zusammenarbeit der Diplom-Kunsttherapeutin Sabine Osterlow und des Dokumentarfilmstudenten Marcel Wehn für das Projekt "MOV(I)E", um gemeinsam folgende Fragestellungen während der Durchführung des Projektes zu verfolgen und aus den Ergebnissen der Zusammenarbeit heraus zu beantworten:


• Kann das dokumentarische Filmemachen auf Grund seiner oben genannten Anforderungen an den Filmemacher dazu führen, die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, ähnlich wie in der kunsttherapeutischen Arbeit, voranzubringen?
• Kann das Medium Video ähnlich kunsttherapeutisch genutzt werden wie die sonst eingesetzten haptischen Werkstoffe wie z.B. Ton, Papier, Holz und Farbe?
• Kann die Positionierung der jeweils einzelnen Schüler als verantwortlicher Leiter, sprich Regisseur seines eigenen Projektes dazu führen, das Gefühl für die eigene Verantwortlichkeit und das Selbstbewusstsein zu stärken und seine Fähigkeit, sich nach außen hin mit seinen Vorstellungen und Wünschen zu kommunizieren, zu entwickeln?
• Kann die Wahl eines bewusst dokumentarisch gedrehten, selbst ausgesuchten Themas aus der eigenen Umgebung oder aus dem eigenen Umkreis des jeweiligen Schülers dazu führen, dass dieser eine neue, objektive Reflexion auf sich und seine Umwelt aufbauen kann?
• Wird die speziell dokumentarische Arbeitsweise von den Schülern angenommen, verstanden und kann sie helfen, einen authentischen Einblick in deren alltägliches Leben zu erlangen, ohne dass am Ende Filme inspiriert durch medial prägende Vorbilder in Klischeeform entstehen?



3. Zusammenfassende Ergebnisse des Projektes in Pionierdurchführung des Schulhalbjahres 2006/2007

Durch die Eichendorffschule bekamen die Betreuer Sabine Osterlow und Marcel Wehn alle Möglichkeiten und alle Unterstützung, die für das Projekt notwendig war. Die Schulleiterin Frau Ott, ihr Stellvertreter Herr Bolay, sowie die das Sekretariat und die beiden Klassenlehrerinnen standen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung und haben von Seiten der Schule alles möglich gemacht, die Anforderungen von MOV(I)E an die schulische Infrastruktur zu erfüllen. Ebenso bot die Schulleitung bei der Umsetzung des Projektes völlige Freiheit, es wurden keine Einschränkungen in Bezug auf Lehrinhalte und Arbeitsweise vorgegeben. Man spürte ein großes Vertrauen in das Projektvorhaben und Frau Osterlow und Herrn Wehn als verantwortliche Leiter.

Die anfängliche Angst, dass die Teilnehmenden Schüler schnell die Lust am Projekt verlieren würden oder es nicht schaffen würden, mühselige oder theoretische Phasen durchzustehen, hat sich nicht bestätigt. Gleichsam mit dem Voranschreiten der Projekte entwickelten die Schüler einen eigenen Ehrgeiz, ihren Film nach ihren Vorstellungen fertig zu stellen. Die Eigenverantwortung für das eigene Projekt hat sich also wie erhofft eingestellt. Alleine eine der Teilnehmerinnen war bei vielen Projekttagen nicht anwesend und hat letztlich kein konkretes Projekt umgesetzt.

Wichtig war bei diesem Dokumentarfilmprojekt die Zusammenarbeit des Dokumentarfilmstudenten Marcel Wehn mit Sabine Osterlow, die als Kunsttherapeutin eine fundierte Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen eingebracht hat. Ihr Wissen, wie man mit dem unterschiedlichen Verhalten der Schüler umgehen kann bzw. wie man bei auftretenden Schwierigkeiten reagiert, war sehr wichtig für das Durchhalten der Projektbetreuer über den langen Zeitraum hinweg. Ebenso half ihr Erfahrungsschatz die gesamte Entwicklung des Projektes reflektiert zu bewerten. Eine neue Durchführung von MOV(I)E sollte weiterhin in der Kombination eines Filmemachers mit einer in der Jugendarbeit pädagogisch erfahrenen Person erfolgen.
Schließlich waren die äußeren Richtlinien in Bezug auf die Konditionen der Gruppe im weitesten Teil richtig vorgegeben: Eine Gruppengröße von vier bis höchstens fünf Schülern ist ideal, das Alter 14-16 ist richtig gewählt, um das notwendige Maß an Eigenverantwortung und eigener Haltung zum entstehenden Film zu erwarten. Eine neunte Klasse einer Hauptschule ein Jahr vor Ende der Schulzeit bedeutet bei vielen der Eintritt ins Berufsleben. Hier konnte MOV(I)E die fünf Schüler noch einmal in ihren Fähigkeiten und ihrem eigenen kreativen Potential für die Zukunft bestärken.

Aufgrund der entstandenen Filme, den Rückmeldungen der Teilnehmer und der Lehrer, sowie der eigenen Beobachtungen lässt sich sagen, dass die angestrebten Ziele bezüglich der Entwicklung genannter Eigenschaften wie Eigenverantwortung, Kommunikationsfähigkeit etc. durch das Projekt MOV(I)E erreicht wurden.


Während der ersten Durchführung des Dokumentarfilmprojektes MOV(I)E an der Eichendorffschule Suttgart mit einer Gruppe von fünf Schülern der neunten Klasse entstanden folgende kreative Werke und Arbeiten:


Filme

Was machen Jugendliche in ihrer Freizeit?
D 2007, Länge: 6:40 min, Regie: Francesco de Tulio

Über das richtige Fußballspielen
D 2007, Länge: 2:40 min, Regie: Giampiero Miucci

Die Welt des Tischtennises
D 2007, Länge: 4:30 min, Regie: Patrick Hetzel

Allein gegen die Wand
D 2007, Länge: 7:30 min, Regie: Hava Altinbas

Das Making of MOV(I)E
D 2007, Länge: 15:50 min, Regie: Marcel Wehn



Fotografien

Ergebnisse der Fototour in Bad Cannstatt, Stuttgart

Eine experimentelle Fototour unter der Vorgabe von vorher festgelegten bildästhetischen Aufgaben führte zu einer Sammlung von ungewöhnlichen Fotografien, die die fünf Schüler Francesco de Tulio, Giampiero Miucci, Patrick Hetzel, Hava Altinbas und Fatima Awada gemeinsam erarbeitet haben

Fotodokumentation des Unterrichts und der Dreharbeiten bei der Durchführung des Dokumentarfilmprojektes MOV(I)E



Schriften

Abschlussbericht des Projektes MOV(I)E 2006/2007 von Sabine Osterlow und Marcel Wehn mit einer ausführlichen schriftlichen Analyse über den Grundansatz, die Fragestellungen, die Durchführungsweise, die Unterrichtseinheiten und die Zusammenarbeit mit den fünf Schülern und den abschließenden Ergebnissen der Projektfragestellungen.

(siehe Download-Bereich)

Projektleiter

Marcel Wehn und Sabine Osterlow
Berlin und Stuttgart

Mobil: +49/(0)179/20 19 763
Mail: ed.nhewlecram@SPAMtkatnok
Web: http://steinbuch-stipendiu…

Projektfinanzier
Karl-Steinbuch-Stipendium
der MFG Stiftung / Frau Springer
Breitscheidstr. 4
70174 Stuttgart

Telefon: 07 11 / 90 715-300
Mail: ed.gfm@SPAMregnirps
Web: > www.mfg.de/Stiftung


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